Pelletproduktion: Wie aus Sägemehl, Sägespänen und Holzverschnitt Pellets werden
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Ob Eigenheim oder Gewerbebetrieb - mit Holzpellets lässt es sich zukunftssicher und umweltfreundlich heizen. Schließlich dienen Abfallprodukte aus Holz- und Sägeindustrie als CO2-neutrale Wärmequelle. Wie nachhaltig die Pelletproduktion abläuft, lesen Sie hier.
Biomasse als Wärmequelle wird immer beliebter – das zeigt auch der stetige Zuwachs bei Pelletheizungen in den vergangenen Jahren. Nichtsdestotrotz halten sich zahlreiche Mythen rund um die Pelletherstellung – von der Abholzung der Wälder bis hin zum Import aus dem Ausland. Dabei ist der Produktionsprozess viel nachhaltiger, als manche denken, und findet vor allem regional statt. Wie die Herstellung der kleinen Holzpellets genau funktioniert und wie Heizungsbesitzer:innen sicher sein können, österreichische Qualität zu kaufen? Wir klären auf.
So werden Holzpellets hergestellt
Pellets sind eine umweltfreundliche Verwertung von Abfallprodukten in der Holz- und Sägeindustrie. Denn Sägewerke verarbeiten nur ca. 60 % des Rohstoffs Holz, die restlichen 40 %1 sind Holzverschnitt, anfallende Hobel- und Sägespäne sowie Sägemehl. Wie aus den Resten von Fichten, Tannen, Kiefern, Lärchen und anderen heimischen Holzsorten Pellets entstehen, lässt sich in drei Verarbeitungsschritten zusammenfassen:
Schritt 1:
Zuerst geht es an die Vorbereitung der Holzabfälle. Dazu müssen die feuchten Sägespäne und das Sägemehl getrocknet werden.
Schritt 2:
Anschließend werden die getrockneten Holzspäne mit hohem Druck durch die Löcher der Matrize der Pelletierpresse gedrückt. Der Druck verursacht eine Erwärmung des Rohstoffs. Dadurch erwärmt und verflüssigt sich auch der holzeigene Stoff Lignin. Er dient als natürliches Bindemittel und hält die Pellets in Form. Bei Bedarf können zusätzliche Bindemittel in Form von Pflanzenstärke (maximal 2 %) beigemengt werden.
Nach dem Pressen durch die Matrize werden die Pellets auf die gewünschte Länge abgeschnitten.
Schritt 3:
Nach dem Abkühlen und Sieben der Holzpellets ist die Pelletherstellung abgeschlossen, sie sind bereit für den weiteren Transport oder für die Lagerung in Silos. In die Pelletlager der Verbraucher:innen kommt der Brennstoff per LKW. Kleinere Mengen sind auch abgepackt in Säcken im Fachhandel erhältlich.
Erstklassige Ökobilanz bei heimischer Pelletproduktion
Der Produktionsprozess verbraucht natürlich auch Energie. Jedoch setzen viele heimische Herstellungsbetriebe auf nachhaltige Lösungen. So gewinnen sie die benötigte Energie für das Trocknen der Säge-Nebenprodukte in der Regel auch aus CO2-neutraler Biomasse – und zwar der Rinde, die ebenfalls ein Abfallprodukt ist. Auch der benötigte Strom ist häufig Ökostrom. Und ein drittes Argument unterstreicht die erstklassige Ökobilanz: Die Pelletherstellung ist vielfach in die Sägewerke integriert. So erfolgt die Weiterverarbeitung der Restprodukte direkt vor Ort – ohne lange Transportwege.
Aus Holzabfällen werden Sägespäne für Pellets gewonnen
ENplus und ISO-Norm: Qualitätskriterien bei Pellets
Die Qualität von Holzpellets stellt die weltweite ISO-Norm 17225-2 sicher. Diese unterteilt die Pellets in die Qualitäten A1, A2 und B. Pelletkessel für Ein- und Mehrfamilienhäuser sind auf die Qualitätsklasse A1 ausgelegt. Eine zusätzliche ENplus-Zertifizierung bietet den Kund:innen darüber hinaus eine Qualitätssicherung entlang der gesamten Lieferkette, angefangen vom Rohstoff über die Produktion bis zur Lieferung der Pellets. Um das ENplus-Siegel zu erlangen, müssen sowohl die Produktions- als auch die Handelsbetriebe zertifiziert sein.
Unser Tipp: Lesen Sie nach, wo Sie hochwertige Pellets aus zertifizierten Betrieben beziehen können. Die Pellets kommen von einer der 50 Produktionsstätten in Österreich. Gemeinsam produzieren diese rund 1,7 Mio. Tonnen (2023), also mehr als ausreichend für Österreich mit einem durchschnittlichen Pelletverbrauch von 1,3 Mio. Tonnen im Jahr.