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Wie viel Strom eine Wärmepumpe benötigt

Wie viel Strom eine Wärmepumpe benötigt

Wie viel Strom eine Wärmepumpe benötigt, hängt von Faktoren wie Wärmegewinnung, Heizverhalten und Wetter ab. Zwei Berechnungsbeispiele von Hoval geben einen Überblick.

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Wärmepumpen sind in Österreich beliebter denn je, denn sie überzeugen im Betrieb mit niedrigen Kosten. Als umweltbewusste Alternative zu fossilen Heizungen nutzen sie die kostenlose Umweltenergie aus Luft, Wasser und Erdreich. Zum Umwandeln in Heizenergie benötigen sie zusätzlich Strom. Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe ist daher meist ein wichtiges Entscheidungskriterium für alle, die sich über eine neue Heizung Gedanken machen.

Je nach „angezapfter“ Energiequelle, den Gegebenheiten vor Ort und weiteren wichtigen Einflussfaktoren unterscheiden sich Wärmepumpen in ihrem Stromverbrauch.

Stromverbrauch Wärmepumpe: wichtige Einflussfaktoren

Für die Berechnung der Stromkosten einer Wärmepumpe gibt es keine allgemeine Faustregel. Dennoch gibt es einige Einflussfaktoren, die Sie kennen sollten:
 
Wärmedämmung: Wie gut ist die Wärmedämmung des Objekts? Handelt es sich um einen Neubau? Oder möchten Sie die Wärmepumpe in einem (teil-)sanierten Altbau platzieren? Je besser ein Gebäude isoliert ist, desto wirtschaftlicher heizen Sie.
 
Personen und Heizverhalten: Wie viele Personen leben im Haushalt und wie ist es um deren individuelle Wohlfühltemperatur bestellt? Welche Temperaturen wir in den Wohnräumen als behaglich empfinden, ist mitunter unterschiedlich. Ein Faktor, den es zu berücksichtigen gilt und der sich auf den Stromverbrauch einer Wärmepumpe auswirkt.
 
Wärmepumpensystem: Welches Wärmepumpensystem kommt zum Einsatz? Bei Luftwärmepumpen entfallen zwar die bei Erd- und Wasserwärmepumpen nötigen Erdarbeiten bei der Installation. Im laufenden Betrieb verbrauchen Luftwärmepumpen jedoch etwas mehr Strom, weil sie die Schwankungen in der Umgebungstemperatur ausgleichen. Erd- und Wasserwärmepumpen beziehen ihre Energie aus dem Erdreich oder Grundwasser. Dort sind die Temperaturen in der Regel konstanter als in der Luft. 
 
Klimatische Lage und Wetter: Wohnen Sie in einer höheren Lage in den Bergen oder am Stadtrand in nur 300 Metern Seehöhe? Auch dies ist ein Umstand, der den Stromverbrauch einer Wärmepumpe beeinflusst – ebenso wie das Wetter. Moderne Wärmepumpen wie die Belaria pro oder die UltraSource von Hoval werden im Sommer immer häufiger auch zur Raumkühlung verwendet und sind daher eine echte Alternative zu Klimaanlagen. Daher benötigen sie in heißen Sommern mehr Strom.

Berechnungsbeispiel zum Strombedarf einer Wärmepumpe

In unserem Berechnungsbeispiel orientieren wir uns an einem durchschnittlichen Einfamilienhaus mit 4 Personen und gehen von einem jährlichen Energiebedarf von 10.000 Kilowattstunden aus.

Heizungswasser und Warmwasser

Wussten Sie, dass eine Wärmepumpe sowohl Heizungswasser als auch Warmwasser auf die unterschiedlichen Temperaturen erhitzt? Dieser Umstand ist für die Berechnung des Stromverbrauchs einer Wärmepumpe relevant. Für Warmwasser ist aus hygienischen wie auch Komfortgründen ein wesentlich höheres Temperaturniveau von 50 °C und mehr notwendig. Für den Betrieb einer Fußbodenheizung beispielsweise reicht ein Temperaturniveau von etwa 30 °C aus. Für die Erwärmung des Heizungswassers ist daher wesentlich weniger Energie erforderlich.

In der Regel werden rund 70 % der Energie für das Heizungswasser und 30 % für das Warmwasser eingesetzt. Bei gut gedämmten Objekten lässt sich in den letzten Jahren eine Verschiebung auf 60 % und 40 % beobachten.

Die Jahresarbeitszahl

Im nächsten Schritt benötigen wir Informationen zur sogenannten Jahresarbeitszahl. Dabei handelt es sich um das Verhältnis zwischen kostenloser Umweltenergie und eingesetzter Strommenge. Setzt sich die erzeugte Wärme aus 75 % Umweltenergie, wie Wärme aus der Umgebungsluft, und 25 % Strom zusammen, beträgt die Jahresarbeitszahl 4. Vereinfacht gesagt: 3 Teile Umweltenergie plus 1 Teil Strom ergeben 4 Teile Wärme.

Die Jahresarbeitszahl ist ein Richtwert – bedenken Sie bitte immer die Einflussfaktoren wie Wärmedämmung, Heizverhalten, Wetter usw. 

Für die weitere Berechnung orientieren wir uns an den nachfolgenden Richtwerten für eine Luft- bzw. Erdwärmepumpe. 

JahresarbeitszahlHeizungswasserBrauchwasser
Luftwärmepumpe4,33,6
Erdwärmepumpe5,23,6

 * Die Berechnung erfolgt nach dem Verfahren der VDI 4650 Blatt 1: 2019-03 (Neubau, Normaußentemperatur tne = –16 °C, Heizung 35/28 °C, Warmwasser 50 °C)

Nun teilen wir die im Jahr für unser Beispielobjekt benötigten 10.000 Kilowattstunden (kWh) auf den Energieverbrauch für Heizungs- und Brauchwasser auf – und zwar im Verhältnis 60:40. Wir benötigen daher pro Jahr 6.000 kWh für das Heizungswasser und 4.000 kWh für das Brauchwasser. 

Damit lässt sich folgender Stromverbrauch berechnen:

Luftwärmepumpe  

kWh/Jahresarbeitszahl  Stromverbrauch  
Heizungswasser6.000 / 4,3 =1.395 kWh
Brauchwasser4.000 / 3,6 =  1.111 kWh
  2.506 kWh

 

ErdwärmepumpekWh/JahresarbeitszahlStromverbrauch
Heizungswasser6.000 / 5,2 =1.153 kWh
Brauchwasser4.000 / 3,6 =  1.111 kWh
  2.264 kWh

Unser Beispielobjekt benötigt daher für den Betrieb einer Luftwärmepumpe pro Jahr 2.506 kWh Strom, mit einer Erdwärmepumpe pro Jahr 2.264 kWh Strom.

Aktuelle Strompreise

Nach einem empfindlichen Anstieg der Strompreise im Frühjahr 2022 mit Tarifen in Höhe von bis zu 72 Cent pro Kilowattstunde haben sie sich im Herbst 2023 wieder auf ein niedrigeres Niveau von etwa 30 – 33 Cent eingependelt (Quelle: E-Control, Stand 11.09.23). 

Im letzten Schritt unserer Berechnung orientieren wir uns an einem Strompreis von 32 Cent pro Kilowattstunde und kommen damit zu folgenden Stromkosten:

 
Luftwärmepumpe: 2.506 kWh pro Jahr x 32 Cent = etwa 802 Euro
Erdwärmepumpe: 2.264 kWh pro Jahr x 32 Cent = etwa 725 Euro
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