Wie viel Strom eine Wärmepumpe benötigt
Wie viel Strom eine Wärmepumpe benötigt
Wie viel Strom eine Wärmepumpe benötigt, hängt von Faktoren wie Wärmegewinnung, Heizverhalten und Wetter ab. Zwei Berechnungsbeispiele von Hoval geben einen Überblick.
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Wärmepumpen sind in Österreich beliebter denn je, denn sie überzeugen im Betrieb mit niedrigen Kosten. Als umweltbewusste Alternative zu fossilen Heizungen nutzen sie die kostenlose Umweltenergie aus Luft, Wasser und Erdreich. Zum Umwandeln in Heizenergie benötigen sie zusätzlich Strom. Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe ist daher meist ein wichtiges Entscheidungskriterium für alle, die sich über eine neue Heizung Gedanken machen.
Stromverbrauch Wärmepumpe: wichtige Einflussfaktoren
Berechnungsbeispiel zum Strombedarf einer Wärmepumpe
In unserem Berechnungsbeispiel orientieren wir uns an einem durchschnittlichen Einfamilienhaus mit 4 Personen und gehen von einem jährlichen Energiebedarf von 10.000 Kilowattstunden aus.
Heizungswasser und Warmwasser
Wussten Sie, dass eine Wärmepumpe sowohl Heizungswasser als auch Warmwasser auf die unterschiedlichen Temperaturen erhitzt? Dieser Umstand ist für die Berechnung des Stromverbrauchs einer Wärmepumpe relevant. Für Warmwasser ist aus hygienischen wie auch Komfortgründen ein wesentlich höheres Temperaturniveau von 50 °C und mehr notwendig. Für den Betrieb einer Fußbodenheizung beispielsweise reicht ein Temperaturniveau von etwa 30 °C aus. Für die Erwärmung des Heizungswassers ist daher wesentlich weniger Energie erforderlich.
Die Jahresarbeitszahl
Im nächsten Schritt benötigen wir Informationen zur sogenannten Jahresarbeitszahl. Dabei handelt es sich um das Verhältnis zwischen kostenloser Umweltenergie und eingesetzter Strommenge. Setzt sich die erzeugte Wärme aus 75 % Umweltenergie, wie Wärme aus der Umgebungsluft, und 25 % Strom zusammen, beträgt die Jahresarbeitszahl 4. Vereinfacht gesagt: 3 Teile Umweltenergie plus 1 Teil Strom ergeben 4 Teile Wärme.
Die Jahresarbeitszahl ist ein Richtwert – bedenken Sie bitte immer die Einflussfaktoren wie Wärmedämmung, Heizverhalten, Wetter usw.
Für die weitere Berechnung orientieren wir uns an den nachfolgenden Richtwerten für eine Luft- bzw. Erdwärmepumpe.
Jahresarbeitszahl | Heizungswasser | Brauchwasser |
Luftwärmepumpe | 4,3 | 3,6 |
Erdwärmepumpe | 5,2 | 3,6 |
* Die Berechnung erfolgt nach dem Verfahren der VDI 4650 Blatt 1: 2019-03 (Neubau, Normaußentemperatur tne = –16 °C, Heizung 35/28 °C, Warmwasser 50 °C)
Nun teilen wir die im Jahr für unser Beispielobjekt benötigten 10.000 Kilowattstunden (kWh) auf den Energieverbrauch für Heizungs- und Brauchwasser auf – und zwar im Verhältnis 60:40. Wir benötigen daher pro Jahr 6.000 kWh für das Heizungswasser und 4.000 kWh für das Brauchwasser.
Damit lässt sich folgender Stromverbrauch berechnen:
Luftwärmepumpe | kWh/Jahresarbeitszahl | Stromverbrauch |
Heizungswasser | 6.000 / 4,3 = | 1.395 kWh |
Brauchwasser | 4.000 / 3,6 = | 1.111 kWh |
2.506 kWh |
Erdwärmepumpe | kWh/Jahresarbeitszahl | Stromverbrauch |
Heizungswasser | 6.000 / 5,2 = | 1.153 kWh |
Brauchwasser | 4.000 / 3,6 = | 1.111 kWh |
2.264 kWh |
Unser Beispielobjekt benötigt daher für den Betrieb einer Luftwärmepumpe pro Jahr 2.506 kWh Strom, mit einer Erdwärmepumpe pro Jahr 2.264 kWh Strom.
Aktuelle Strompreise
Im letzten Schritt unserer Berechnung orientieren wir uns an einem Strompreis von 32 Cent pro Kilowattstunde und kommen damit zu folgenden Stromkosten:
- Wärmepumpe mit Photovoltaik kombinieren und Energiekosten senken
- EnergyManager PV smart: Die smarte Lösung zur Senkung des Energiebedarfs
- Gebäudekühlung: Wärmepumpe statt Klimaanlage
- COP, JAZ, GWP & Co: Technische Kennzahlen bei Wärmepumpen verstehen und richtig vergleichen
Aktualisiert im März 2023